Montag, 7. Juli 2014

ADHS-Diagnose bald per Hirnscan?

Es ist kein Geheimnis, dass die Diagnostik für ADHS überall sehr unterschiedlich gemacht wird. Die Ärzte, die sich viel Zeit nehmen, setzen neben den typischen Fragebögen auf Konzentrationstests, Verhaltensexperimente, schauen sich die Zeugnisse der Betroffenen an, stellen Fragen zum bisherigen Lebenslauf und sprechen mit den Angehörigen. Außerdem veranlassen sie eine Blutuntersuchung, um körperliche Erkrankungen auszuschließen und um zu schauen, ob das Herz-Kreislauf-System fit genug für den Einsatz von ADHS-Medikamenten wäre. Leider sind jedoch die wenigsten Ärzte so gründlich und die resultierenden Diagnosen so verlässlich. Wegen mangelder Zeit und Interesse gibt es jedes Jahr viele Fehldiagnosen und dadurch auch viele Kinder, die unnötig Ritalin und Co. zu sich nehmen. Das soll sich in Zukunft ändern.

Schon lange sind Wissenschaftler auf der Suche nach sogenannten Biomarkern, an denen sich ADHS objektiv erkennen lässt. Nun hat ein US-amerikanisches Forscher-Team eine solchen entdeckt. In einer Studie fanden sie heraus, dass im Gehirn von ADHS-Kindern, die keine Medikamente nehmen, deutlich weniger Eisen vorhanden ist als im Gehirn gesunder Kinder. Erkannt haben die Forscher diesen Unterschied im Hirnscan (MRT).

Nun soll dieses Ergebnis an einer größeren Gruppe von Kindern und Jugendlichen überprüft werden. Wenn es sich bestätigt, kann der Hirnscan in den nächsten Jahren in die ADHS-Diagnostik mit aufgenommen werden und die Zeit der vielen Fehldiagnosen wäre vorbei.

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