Sonntag, 18. Mai 2014

Das Phänomen ADHS

An dem Begriff ADHS kommt heute kaum noch jemand vorbei. Es ist eine Diagnose, an der Pharmakonzerne verdienen, Eltern verzweifeln, und die von Ärzten nicht selten viel zu schnell gestellt wird. Kritiker haben ihre Freude an der "erfundenen Krankheit", die scheinbar wie ein Virus um sich greift. In den letzten Jahrzehnten haben immer mehr Kinder, Jugendliche und mittlerweile sogar Erwachsene das "Label ADHS" bekommen. Sie fallen auf, stören, können sich nicht unterordnen und sind mehr oder weniger zum Scheitern verurteilt. Zumindest in unserer heutigen Leistungsgesellschaft.

Doch früher, sehr viel früher war ADHS vermutlich ein evolutionärer Vorteil. Die erfolgreichsten Jäger der Steinzeit trugen die ADHS-Gene in sich und gaben sie an die nächsten Generationen weiter, bis sie letztlich bei uns landeten. Viele Jahrtausende lang hatte die Evolution Zeit, ADHS auszulöschen. Doch dieser außergewöhnliche Persönlichkeitstyp überlebte.

Warum? Weil ADHS auch Vorteile mit sich bringt! Bedeutende Entdecker, Erfinder, Unternehmer, Sportler und Künstler waren bzw. sind betroffen und haben die Entwicklung der Menschheit geprägt und verändert. Aber auch diese positiven Aspekte bergen die Gefahr in sich, dass ADHS-Betroffene, die darunter leiden, nicht ernst genommen werden. Daher ist die Definition als Krankheit im Falle ausreichenden Leidensdruckes auch weiterhin wichtig, um von Staat und Krankenkassen die notwendige Hilfe und Unterstützung bei der Behandlung zu erhalten.

Genau diese Vielschichtigkeit des Phänomens ADHS soll hier dargestellt werden.

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